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Kinder-Kieferorthopädie

Bei Kindern muss grundsätzlich zwischen Milchgebiss, Wechselgebiss und bleibendem Gebiss unterschieden werden.

Milchgebiss

Eines meiner Spezialgebiete ist die Früherkennung von Kieferfehlstellungen im Milchgebiss. Wenn diese rechtzeitig erkannt werden, kann interzeptiv (abfangend) durch oft kurzfristige Therapien etwaigen Fehlentwicklungen entgegengewirkt werden. Das beugt Wachstumsstörungen vor und beeinflusst die Entwicklung nachhaltig positiv.

Ich rate daher zusätzlich zur Kontrolle bei allgemein tätigen ZahnärztInnen zum Besuch einer KieferorthopädIn ab dem 4. Lebensjahr, da gewisse Fehlstellungen wie beispielsweise ein Kreuzbiss (meist oberer Zahnbogen schmäler als der untere) sowie ein frontal verkehrter Überbiss (Oberkiefer zu weit hinten, Unterkiefer zu stark entwickelt) bereits im Milchgebiss korrigiert werden können. Gerade der Kreuzbiss kann dazu führen, dass Unterkiefer schief wachsen, was zu irreversiblen Gesichtsasymmetrien führen kann. Nur eine rechtzeitige Frühbehandlung kann diese Kieferfehlstellungen beheben. Auch kontrolliere ich, ob beim Milchgebiss genügend Platz zwischen den Zähnen ist, um späteren Platzproblemen beim bleibenden Gebiss rechtzeitig entgegenzuwirken.

Gerne unterstütze ich die Eltern beim Abgewöhnen von fehlerhaften Habits bei Kindern wie z.B. beim Abgewöhnen des Schnullers und des Daumenlutschens. Gewohnheiten, die sich negativ auf die Entwicklung der Kiefer auswirken können. Beispielsweise sollten Schnuller bis zum 3. Lebensjahr abgewöhnt werden. Werden sie länger verwendet, kann es zu einer irreversiblen Verformung des zahntragenden Kieferknochens kommen.         

Wechselgebiss

Der Hauptbehandlungszeitraum meiner jungen PatientInnen ist das Alter zwischen 9 und 12 Jahren, wenn das bleibende Gebiss teilweise vorhanden ist.

Ein Behandlungsbeginn im frühen Wechselgebiss ist in folgenden Fällen sinnvoll und erfolgt häufig zweizeitig:
Im frühen Wechselgebiss ist eine Frühbehandlung wichtig, wenn eine Fehlentwicklung bei Kiefer und Zähnen festzustellen ist. Häufig auftretend ist eine Unterkieferrücklage in Kombination mit einer großen Frontzahnstufe, wobei die Frontzähne stark nach vorne stehen. Hier besteht vor allem im Fall eines Sturzes die große Gefahr, dass die bleibenden Frontzähne einen Schaden nehmen. Diese Behandlung erfolgt häufig mit herausnehmbaren Geräten, die das Wachstum günstig beeinflussen können (im 8.-9. Lebensjahr).

Ein offener Biss im frühen Wechselgebiss – oft verbunden mit einem fehlenden Lippenschluss – kann zu einer reinen Mundatmung führen. Diese birgt Infektionsgefahren für Mund- und Rachenraum. In diesen Fällen wird ebenfalls im frühen Wechselgebiss behandelt (im 8.-9. Lebensjahr), um das Wachstum rechtzeitig in die richtige Richtung zu leiten.

Wenn ein starker Platzmangel für die bleibenden Zähne vorauszusehen ist – verursacht durch ein Missverhältnis von Kiefer- und Zahngröße oder wenn die Platzhaltefunktion der Milchzähne nicht gegeben ist, da Milchzähne vorzeitig verloren gegangen oder beschädigt wurden – kann dies in einem späteren Platzmangel für die bleibenden Zähne resultieren. Auch in diesen Fällen kann durch rechtzeitige Therapie im frühen Wechselgebiss einem späteren Zahnengstand oder einer Zahndurchbruchsbehinderung entgegengewirkt werden. Wichtig, um dadurch die optimalen Voraussetzungen für den Durchbruch der bleibenden Zähne zu gewährleisten.

Sind fast alle bleibenden Zähne durchgebrochen, erfolgt die Behandlung wie im bleibenden Gebiss. Hierbei verwende ich festsitzende Therapien mit Metall oder zahnfarbenen Keramikbrackets an der Zahnaußenfläche. Daneben steht auch die Behandlung mit Brackets, die an der Zahninnenfläche angebracht werden, der sogenannten Lingualtechnik, zur Verfügung.

Bleibendes Gebiss

Nach dem vollständigem Durchbruch des bleibenden Gebisses bei Kindern und Jugendlichen wird in erster Linie auf Einzelzahnfehlstellungen reagiert und die optimale Verzahnung und Okklusion (Verzahnung der oberen und unteren Zähne miteinander) hergestellt. Hierbei verwende ich festsitzende Therapien mit Metall oder zahnfarbenen Keramikbrackets an der Zahnaußenfläche. Daneben steht auch die Behandlung mit Brackets, die an der Zahninnenfläche angebracht werden, der sogenannten Lingualtechnik, zur Verfügung.

Dr.med.univ. Dr.med.dent.
Susanne Chiari-Töpker
Kieferorthopädie

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